Die Besiedlung unserer Heimat

In vielen Millionen Jahren wurde durch die Natur das Gesicht unserer Landschaft geprägt.  Im Laufe der Erdgeschichte haben neben Verschiebungen der Erdkruste, Hebung von ganzen Gebirgsketten, der Überflutung durch Meere und Vulkanausbrüchen in besonderem das Wetter unsere Heimat so geschaffen, wie wir sie heute kennen.

Der Einfluss des Menschen begann - erdgeschichtlich gesehen - erst vor sehr kurzer Zeit mit der Besiedlung und erfolge in den deutschen Mittelgebirgen im Zuge von 4 Siedlungsperioden.  

 
1. Siedlungsperiode:

Bis ins 4.Jahrtausend vor Christus erfolgte in Hessen nur dort eine Ansiedlung von Menschen, wo für den Ackerbau erforderliche gute Lößböden vorzufinden waren.  Erste Dauersiedlungen entstanden in breiten Flusstälern wie der Wetterau und dem Main- und unteren Kinzigtal. Der südliche Vogelsberg mit seinen dichten Waldungen bot keinen Anreiz um zu sesshaft werden. Funde von Steinwerkzeugen bei Radmühl, Unterreichenbach, Sotzbach und Spielberg lassen eher vermuten, dass wandernde Menschen sie im Bereich der vorgeschichtlichen "Reffenstraße" verloren haben.  

 
In der Jungsteinzeit (5000-2000 v.Chr.) sind folgende Siedlungen nachgewiesen: Mittelgründau, Niedermockstadt, Ortenberg, Langenselbold, Rückingen und Meerholz. Alles  Orte am Lößgürtel entlang des Büdinger Waldes  
Aus der Bronzezeit (2000-800 v.Chr.) gibt es Funde aus Büches, Glauburg, Langendiebach, Langenselbold, Gedern, Bleichenbach, Eckartshausen, und Wippenbach.  
Die Eisenzeit (800 v.Chr. bis 0) hat bereits zahlreiche Spuren an vielen Orten hinterlassen: 
Hügelgräber bei Bergheim, Eckartshausen, Dudenrod, Himbach, Niedermockstadt, Ortenberg, Gedern, Glauburg und Haingrünau.Ringwälle auf der Glauburg, bei Hüttengesäß, Meerholz, Bieber, Wirtheim und Wächtersbach deuten auf eine fortschreitende Besiedlung hin. Besonders erwähnenswerte Funde sind die keltischen Ringwälle auf der  "Glauburg", die "Alteburg" auf dem "Häppeskippel" bei Kassel, der "Kringel" bei Wirtheim, der "Burgberg" bei Bieber und der "Hainkeller" bei Lützel. Alles Gräberfunde, die eine Besiedlung im Bereich guter Lößböden belegen. Ihre Lage zeigt auch, dass vor Christus Geburt das Gebiet des Vogelsberges nicht besiedelt war.  

Die Kultur der Eisenzeit waren die Kelten, die vor den aus Norden vordringenden Germanen zurückwichen und die Ringwälle zum Schutz anlegten. Erhalten haben sich Spuren keltischer Siedlung in den Flussnamen Kinzig, Nidder und Nidda. Der germanische Volksstamm der Chatten drang aus Nordhessen her vor; wurde aber etwa um 100 v. Chr. von dem Römern aus dem Frankfurter Raum und der Wetterau verdrängt.

 
Durch die ständigen Angriffe der Germanen auf die befestigte Grenze, den Limes,  wurden die Römer ab 260 n.Chr. zunächst bis zur Rheinlinie zurückgedrängt. Die Wetterau wurde von den siegreichen Alemannen  besiedelt. Insbesondere der alemannische Stamm der Buconibanten wurde hier bis Büdingen und zur Glauburg hin ansässig. Innerhalb des Büdinger Waldes bestand jedoch noch keinerlei Siedlung.    
Im Jahre 496 n.Chr. besiegte der Frankenkönig Clodwig die Alemannen und gelangte in den Besitz des gesamten Rhein-Main-Gebietes bis hin zum Vogelsberg. Clodwig führte das Christentum als Staatsreligion ein. Die sich nun  aufbauende  kirchliche Organisation erlaubte, gemeinsam mit der staatlich fest gefügten Ordnung, nun eine fortschreitende Besiedlung auch weniger fruchtbarer Gebiete in den Nebentälern von Main und Kinzig
Zur ältesten Siedlungsperiode gehören Orte mit den Namensendungen -aha, afa, -lar und -tar. Demzufolge ist anzunehmen, dass Kirchbracht (in älteren Urkunden "Brataha" genannt) in der ersten Siedlungsperiode entstand. Eisenfunde bei Kirchbracht lassen schon auf eine Besiedlung durch Kelten schließen, da diese bereits mit der Eisenverarbeitung vertraut waren. Sonstige Hinweise auf Besiedlung in der Zeit um Christi Geburt gibt es nicht.
2. Siedlungsperiode:

Diese Zeit ist die Ära des endgültigen Sesshaftwerdens der Franken, die bis zum Jahre 1000 n.Chr. dauerte.  Aus dieser Zeit stammen hauptsächlich Orte, deren Namen mit -heim, -bach, -hausen,-ingen, -stadt und -au enden.

                                                                        ..wir arbeiten daran weiter....