Das 20.Jahrhundert – in Frankfurt
Der erste Weltkrieg und die Folgen
1914
- Der Erste Weltkrieg
bricht aus
- Gründung der kommunalen Universität in
Frankfurt auf der Grundlage der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften.
1917
- Die Russische
Revolution.
1918
- Ausbruch der
Revolution in Berlin.
- Das linke Rheinufer (Brückenkopf bis
Frankfurt) wird von Allierten Truppen besetzt.
1918,
7.November - 250
revolutionär gesinnte Matrosen kommen am Frankfurter Hauptbahnhof an und führen
in nur zwei Tagen einen unblutigen Umsturz durch.
1918,
9.November - Die Rote
Fahne weht auf dem Hauptquartier, der Matrosen, dem Nobelhotel Frankfurter Hof.
1920,
13.März - Als Reaktion
auf den Kapp-Putsch in Berlin wird in Frankfurt der Generalstreik ausgerufen.
1920,
14.März -
Unberechtigterweise dringt die Reichswehr in Frankfurt ein, besetzt die Stadt
und zieht zwei Tage später wieder ab.
1925
- Die Stadt Frankfurt
hat 467 520 Einwohner.
1926,
August - Eröffnung des
Frankfurter Flughafens am Rebstock.
1927-1929
- Die Siedlung
Römerstadt wird zwischen den Frankfurter Vororten Heddernheim und Praunheim,
nördlich der Nidda, errichtet.
1928
- Der Nachbarort Höchst
wird in Frankfurt eingemeindet. Da in den letzten vier Jahren auch noch
Fechenheim, Schwanheim, Griesheim, Sossenheim und Nied eingemeindet worden
sind, ist Frankfurt somit zur flächenmäßig drittgrößten Stadt des Deutschen
Reichs geworden (nach Berlin und Köln).
1929
- Weltwirtschaftskrise
1932
- Die kommunale
Universität von Frankfurt wird zur Johann Wolfgang Goethe-Universität
umbenannt.
1932,
Herbst - Die Stadt
Frankfurt ist zahlungsunfähig, und das Land Preußen gewährt Frankfurt ein
Darlehen.
1933
- Die Stadt Frankfurt
hat 555 857 Einwohner.
1933,
5.März - Die
Nationalsozialisten erlangen bei den letzten freien Stadtverordnetenwahlen
47.9% der Stimmen.
1933,
Mai - Auf dem
Frankfurter Römerberg werden Bücher unliebsamer Autoren verbrannt. Die Gestapo
richtet ihr Hauptquartier im Polizeigefängnis ein, später im Dachgeschoß des
Siemenshausesin der Gutleutstraße.
1936
- Eröffnung des
Flughafens Rhein/Main
- Altstadtsanierung in Frankfurt
1937
- Das Museum für Vor-
und Frühgeschichte in Frankfurt trennt sich vom Historischen Museum ab und wird
zum Träger der Frankfurter Stadtarchäologie.
1941,
Frühjahr - Das
Hauptquartier der Gestapo in Frankfurt befindet sich nun in der Lindenstraße 27
im Westend. Im Keller des Gebäudes werden die Gefangenen gefoltert und verhört.
- Die Frankfurter SA und SS haben ihre
Hauptquartiere in der Ginnheimer Landstraße in der 'Perlenfabrik', in der
Klingerschule, in der Mörfelder Landstraße 166 und im alten Bockenheimer
Krankenhaus eingerichtet.
Der
zweite Weltkrieg und die Folgen
1944,
18.März - Der erste der
gewaltigen Luftangriffe der britischen Royal Air Force, die Frankfurt
(insbesondere auch die Altstadt) in Schutt und Asche legten.
1944,
22.März - Johann
Wolfgangs Goethes einhundertzwölfter Todestag. Rund 1000 Bombenflugzeuge der
britischen Royal Air Force klinken ihre tödliche Ladung abends zwischen 21.40
Uhr und 22.30 Uhr über fast dem gesamten Stadtgebiet aus. Goethes Geburtshaus
im Großen Hirschgraben und die gesamte Frankfurter Altstadt wird Opfer der
Flammen. Neben wenigen anderen im Bereich der Alte Gasse steht von den fast
2000 Fachwerkhäusern, die es bis dahin in der gesamten Frankfurter Altstadt
noch gab, nur noch das Haus Wertheim am Fahrtor. Unter den zerstörten Gebäuden
ist auch die alte Klosterkirche des Karmeliterordens.
1945,
März - Amerikanische
Truppen besetzen Frankfurt.
1945,
28.März - Der
Zeitungsredakteur Wilhelm Holbach wird zum vorläufigen Bürgermeister der Stadt
Frankfurt ernannt.
1946
- Die Stadt Frankfurt
hat 424 065 Einwohner.
1946,
26.Mai - Erste freie
Wahl der Frankfurter Stadtregierung nach dem Krieg. Der SPD-Vertreter Walter
Kolb (+20.09.56) aus Bonn wird der erste Bürgermeister der neuen Ära.
1948-60
- Wiederaufbau von
Dom-, Alt- und Innenstadt.
1952
- Das Museum für Vor-
und Frühgeschichte wird wieder aufgebaut und findet eine ständige,
jahrzehntelange Bleibe im Holzhausenschlößchen.
1953
- Der Leiter des
archäologischen Instituts, H.-J. Hundt, eröffnet die Altstadtgrabung auf dem
Domhügel. Diese dauern bis zum Jahr 1972 an (mit Unterbrechungen).
1953/54
- Die heutige
Kleinmarkthalle wird südöstlich vom Liebfrauenberg erbaut.
1954,
20.Mai - H.-J. Hundt
berichtet über seine Funde: die bisher unbekannte karolingische Pfalz und ein
ebenfalls unbekanntes römisches Badegebäude an der Höllgasse.
1954,
Juli - U. Fischer
erhält die Leitung des Museums für Vor- und Frühgeschichte und der gesamten
Stadtarchäologie.
1956
- Eine der größten
Orgeln in Deutschland wird von der berühmten Orgelbauanstalt von Johann Klais
aus Bonn im südlichen Querschiff des Kaiserdomes eingebaut.
- Die Stadt Frankfurt hat 623 172 Einwohner.
1957
- Der ehemalige
Bürgermeister von Ludwigshafen, Werner Bockelmann (SPD), wird zum Nachfolger
des verstorbenen Frankfurter Bürgermeisters Kolb.
1960
- Die Hochschule für
Erziehung wird in Frankfurt gegründet.
1961-1968
- Die Nordweststadt in
Frankfurt wird errichtet.
1963
- Beginn des Baus der
Frankfurter U-Bahn.
1964
- Freilegung und
Restauration der Saalhofkapelle.
- Willy Brundert (SPD) wird zum
Oberbürgermeister von Frankfurt gewählt.
1967
- Das Land Hessen
übernimmt die Johann Wolfgang Goethe-Universität.
1967,
12.April - Aus 6 Metern
Tiefe wird ein 3,60 m langer, steinzeitlicher Einbaum bei einer Grabung bei der
ehemaligen Schwanheimer St. Martinskirche ausgegraben.
1969,
September - Die
Bauarbeiten zum Frankfurter U-Bahnhof Römer beginnen.
1970
- Die Stadt Frankfurt
hat 669 535 Einwohner.
- Walter Möller (SPD) wird zum
Oberbürgermeister von Frankfurt gewählt. Er stirbt nach nur eineinviertel
Jahren Amtszeit.
1971
- Der ehemalige
hessische Finanzminister Rudi Arndt (SPD) wird zum Oberbürgermeister von
Frankfurt gewählt.
1973
- Ein
Wirtschaftsgebäude eines römischen Gutshofes sowie ein zum Hof gehörender
Brunnen werden in der Schwanheimer Gemarkung ausgegraben.
1977
- Der Nachbarort
Bergen-Enkheim wird in Frankfurt eingemeindet.
- Die CDU gewinnt mit großer Mehrheit die
Wahl und stellt nun mit Walter Wallmann den Oberbürgermeister von Frankfurt.
- Es sind 23 000 Studenten in der
Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität eingeschrieben.
1978
- Frankfurt hat 637 000
Einwohner.
1979
- Frankfurt hat 631 200
Einwohner.
1981-1984
- Es wird die
endgültige Bebauung des Dom-Römerbereiches durchgeführt.
1987
- Die durch Bomben im
Krieg zerstörte Statue von Karl dem Großen aus dem Jahr 1843 ist von dem
Schwanheimer Bildhauer E. Hüller restauriert worden und steht nun im Eingang
des Historischen Museums.
1987
- Da Walter Wallmann
zum Hessischen Ministerpräsidenten gewählt wird, übernimmt nun Wolfgang Brück
das Amt des Oberbürgermeisters von Frankfurt.
1987,
4.Juni - Das
Frankfurter Dommuseum wird eröffnet.
1988/05/31
- Frankfurt hat 617 670
Einwohner. Der Ausländeranteil beträgt 23.8%. Frankfurt hat 178 Beherbergungsbetriebe.
1989
- Die Stadt Frankfurt
hat 624 610 Einwohner.
- Die CDU verliert die Mehrheit in Frankfurt
gegen eine Koalition von SPD und Grünen, woraufhin der ehemalige
Bundesverkehrsminister Volker Hauff (CDU) den Posten des Oberbürgermeisters
erhält.
1990
- Die Stadt Frankfurt
hat 630 500 Einwohner.
- Andreas von Schoeler, der ehemalige
Rechts- und Wirtschaftsdezernent, wird Oberbürgermeister von Frankfurt.
1994
- 1200-Jahr-Feier zum
Bestehen von Frankfurt am Main.
- Die Stadt Frankfurt hat 659 803 Einwohner.