911
- Konrad I. aus dem
Geschlecht der Konradiner wird von den Stämmen der Franken, Bayern, Sachsen und
Schwaben zum König gewählt. Damit verliert man endgültig den Zusammenhang mit
den westfränkischen Karolingern. Auch Konrad I. kann sich nicht gegen die
Herzöge durchsetzen.
- Norwegern wird Land in Frankreich
übertragen. Dies begründet das Herzogtum der Normandie.
915
- Königin Kunigunde,
die Gemahlin von Konrad I. verstirbt.
917
- Konrad I. gelingt es
nicht, die Ungarn zu schlagen, die verheerend in das Ostfrankenreich einfallen.
918
- Konrad I. stirbt. Auf
seinen eigenen Wunsch hin wählen die Großen des Reiches des Sachsenherzog
Heinrich I., den schärfsten Gegner Konrads, zum neuen König.
919
- Heinrich I.
(Liudolfinger) wird zum König der Franken und Sachsen erhoben. Er wendet sich
von der Kirche ab und sucht Anerkennung bei den Herzögen.
- Arnulf von Bayern wird zum Gegenkönig
ernannt.
921
- König Karl III. (rex
Francorum occidentalium, d.h. König der Westfranken) und König Heinrich I. (rex
Francorum orientalum, d.h. König der Ostfranken) erkennen die Unabhängigkeit
des West- und Ostfrankenreiches im Vertrag zu Bonn an. Von nun an kann von dem
Königreich Frankreich gesprochen werden.
- Heinrich I. unterwirft (überzeugt??)
Arnulf von Bayern.
926
- In Worms beruft
Heinrich I. einen Reichstag ein, wo unter anderem eine Burgenordnung beschlossen
wird.
930
- Heinrich I. weilt in
Frankfurt.
933,
April - Heinrich I.
besiegt die Ungarn an der Unstrut und zwingt sie für neun Jahre zum
Waffenstillstand.
933,
1.Juni - Heinrich I.
weilt erneut in Frankfurt.
936
- Tod von Heinrich I.
in Memleben an der Unstrut.
- Der Sachse und Liudolfinger Otto I., der
Sohn Heinrichs I., wird in Aachen zum König gekrönt und gesalbt, stützt sich
wieder mehr auf die Bischöfe. Er erhält schon zu Lebzeiten den Beinamen 'der
Große'. Mit der Vergabe von Grafschaften leitet er die territoriale
Zersplitterung von Rheinfranken an.
939
- Aufstand der Herzöge
inklusive Ottos Bruder Heinrich.
941,
Ostern - Es gelingt,
einen Mordanschlag Heinrichs im Dom zu Quedlinburg auf seinen Bruder Otto I. zu
vereiteln.
941,
Weihnachten -
Aussöhnung zwischen König Otto I. und seinem aufständischen Bruder Heinrich: In
der Pfalz Frankfurt unterwirft sich Heinrich seinem Bruder im Büßergewand. Otto
verzeiht ihm und erhält einen treuen Anhänger und Begleiter.
946
- Hugo der Große
(Hugues le Grand), Herzog von Francien und Graf von Paris, der Sohn Roberts I.,
vertreibt den karolingischen König Ludwig IV. Der deutsche König Otto I., mit
Hugo und Ludwig verschwägert, unternimmt jedoch einen Feldzug nach Frankreich
und setzt Ludwig wieder in seine alten Rechte ein.
947,
Ende Januar - Otto I.
beruft einen Hoftag nach Frankfurt, bei dem unter anderem Heinrich und Brun
(die Brüder des Königs), Herzog Hermann von Schwaben, fünf bedeutende Grafen,
die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, mehrere Bischöfe, die Äbtissin
Hadwig von Essen sowie die Äbte von Fulda, Hersfeld, Reichenau und Ellwangen
anwesend sind.
947,
Herbst - Von Frankfurt
aus verfolgt Otto I. die politischen Vorgänge in Frankreich.
948/49,
Winter - Von Frankfurt
aus verfolgt Otto I. die politischen Vorgänge in Frankreich.
950,
2.Februar - Otto I.
hält sich wieder in Frankfurt auf.
951/52
- 1. Italienfeldzug von
Otto I. Er erlangt die langobardische Königswürde und heiratet in zweiter Ehe
Adelheid.
953,
Anfang - Heinrich, der
erste Sohn Ottos, wird aus der zweiten Ehe des Königs mit der burgundischen
Prinzessin Adelheid (die etwa zwanzig Jahre jünger war als ihr Gemahl) in
Frankfurt geboren.
955
- Otto I. besiegt die
Ungarn bei der Schlacht auf dem Lechfeld.
956,
Anfang Februar - Als
Otto I. sich wieder einmal in Frankfurt aufhält, besuchen mehrere
Gesandtschaften aus verschiedenen Teilen Europas die Pfalz. Darunter ist u.a.
ein Abgesandter des arabischen Kalifen Abderhaman III. von Cordoba, der diverse
christliche Angriffe auf den Islam klären soll. Otto versuchte, den Kalife mit
einem Brief zu versöhnen und Überfälle der Sarazenen in die südlichen Teile des
Reiches zu verhindern.
959/960,
Winter - Beim Aufenthalt
Ottos in Frankfurt erscheinen Russische Gesandte, die im Auftrag der
Großfürstin Helena um die Entsendung einen hochrangigen christlichen Missionars
bitten. Otto entsendet den Mönch Ubutius aus dem Mainzer Kloster St. Alban, der
während des Weihnachtsfestes von Erzbischof Adaldag von Hamburg in der
Salvatorkirche zum lateinischen Missionsbischof von Rußland geweiht wird.
961
- Otto II., der Sohn
von Otto I., wird mit sechs Jahren in Aachen zum König gekrönt.
961-65
- 2. Italienfeldzug von
Otto I. auf päpstlichen Hilferuf. Er erlangt die langobardische Königswürde und
heiratet in zweiter Ehe Adelheid.
962
- Otto I. läßt sich in
Rom zum Kaiser krönen und bestätigt die karolingischen Schenkungen an die
römische Kirche.
966-72
- 3. Italienfeldzug von
Otto I.
967
- Otto I. läßt seinen
Sohn Otto II. mit zwölf Jahren in Rom zum Mitkaiser krönen.
972,
14.April - Kaiser Otto
I. erreicht die Anerkennung seines Kaisertums durch Byzanz und verheiratet
seinen Sohn mit der 17jährigen byzantinischen Prinzessin Theophano.
972,
Weihnachten - Otto I.
überträgt während der Feierlichkeiten dem allseits verehrten Mönch und
Ungarnmissionar Wolfgang das Bistum Regensburg.
973,
7.Mai - Kaiser Otto I.
stirbt mit 61. Jahren in Memleben, und sein Sohn Otto II. übernimmt im Alter
von achtzehn Jahren die Regierung.
- Herzog Heinrich II. von Bayern ("der
Zänker", der Sohn von Heinrich I.) mit Herzog Boleslav von Böhmen und
Mieszko von Polen schmieden ein Komplott, um die Herrschaft zu übernehmen. Es
schlägt fehl, und Heinrich der Zänker wird in Ingelheim gefangen gesetzt, kann
aber 976 fliehen. Er arbeitet weiter an Ottos Fall, wird aber von diesem
besiegt, der ihm sein Herzogtum Bayern abnimmt. Nun wird Heinrich der Zänker in
Utrecht inhaftiert.
977
- Der Frankfurter Wald
wird in einer Urkunde als "Trieeich" bezeichnet, eine Bezeichnung aus
der später der Name Dreieich entsteht.
980
- Kaiser Otto II. zieht
nach Rom, um den vertriebenen Papst Benedikt VII. wieder einzusetzen.
983
- Otto III., der Sohn
von Otto II. und Theophano wird in der Nähe von Kleve geboren.
983
- Otto II. stirbt in
Rom an Malaria und wird im Petersdom beigesetzt. Sein Sohn Otto III. wird im
Alter von drei Jahren von den Erzbischöfen Johannes von Ravenna und Willigis
von Mainz zum König gewählt.
- Heinrich der Zänker wird aus der Haft in
Utrecht entlassen. Er versucht, die Vormundschaft für Otto III. zu erlangen.
984
- Die zuvor
zerstrittenen Kaiserinnen Theophano und Adelheid begraben ihr Kriegsbeil und
zerschlagen den Plan Heinrichs des Zänkers. Gemeinsam übernehmen sie
Vormundschaft und Regierung, auch wenn sich Kaiserin Theophano letzlich als
Stärkere der beiden Frauen erweist. Unter anderem regt sie die Wiedereinführung
von Hoftagen in Frankfurt ein, die Otto II. nicht veranstaltet hatte, und außerdem
kämpfte sie Otto III. den Weg für die Regierungsübernahme sowhl in Deutschland
als auch Italien frei.
- Als Geste der Versöhnung gibt Kaiserin
Theophano Heinrich dem Zänker das Herzogtum Bayern zurück.
985
- Hoftag in Frankfurt.
Anwesende Würdenträger: Kaiserin Theophano, Kaiserin Adelheid, König Otto III.,
Äbtissin Mathilde von Quedlinburg (Schwester Kaiser Ottos II. und Tochter
Adelheids), Bischof Hildebold von Worms, Bischof Notger von Lüttich, Abt
Branthog von Fulda, Erzbischof Willigis von Mainz (Berater und Beschützer von
Otto III. und den Keiserinnen) und Herzog Heinrich der Zänker.
989
- Heinrich der Zänker
übernimmt die Herrschaft über Kärnten.
990
- Kaiserin Adelheid
(die aus Seltz in der Nähe des Hageauer Forstes stammt) stiftet ein Benediktinerkloster
im Elsaß.
991,
15.Juni - Tod von
Kaiserin Theophano in Nimwegen im Alter von ca. 36 Jahren. Nun übernimmt
Kaiserin Adelheid die Regierungsgeschäfte für Otto.
994
- Erste Erwähnung der
Fischerhäuser in der Nähe des Mainufers (wo später die Fischergasse entstand),
die jedoch schon länger dort existiert haben dürften.
995
- Nach seiner
Schwertleite mit 14 Jahren löst Otto III. sich von Kaiserin Adelheid und
herrscht alleine mit seinem Beraterstab. Im Dezember ist er zuletzt in
Frankfurt und kehrt nicht mehr dorthin zurück, da er sein Reich von Rom aus
regieren will.
996,
21.Mai - Otto III. wird
in Rom zum Kaiser gekrönt.
- Kaiserin Adelheid zieht sich in das
Benediktinerkloster bei Selz zurück. Otto kommt mit zur Einweihung des Klosters
in den Elsaß.
999
- Kaiserin Adelheid
stirbt im Selzer Kloster.
1001,
zweite Augusthäfte - In
Frankfurt tagt eine Kirchensynode, bei der der Streit zwischen den Bischöfen
von Mainz und Hildesheim um das Kloster Gandersheim beigelegt werden soll.
1002,
Anfang - Kaiser Otto
III. stirbt ohne Nachkommen auf der Burg Paterno bei Rieti (40km nördlich von
Rom) an der Malaria.
1002,
6. Juni - Heinrich II.
(der Sohn von Heinrich dem Zänker) kann sich gegen Herzog Hermann II. von
Schwaben und Markgraf Ekkehard I. von Meißen behaupten und wird vom Erzbischof
von Mainz zum König gesalbt und gekrönt.
1002,
8.September - In Aachen
findet die Thronerhebung von Heinrich II. statt.
1002,
Winter - König Heinrich
II. feiert Weihnachten in Frankfurt.
1002-1017
- Heinrich II. führt
unentwegt erbitterte Kriege gegen den Polenherzog Boleslaw Chrobry, der seit
dem Mord an Ekkehard von Meißen (1002) widerrechtlich die Herrschaft über die
Markgrafschaft Meißen und das Gebiet der Lausitz an sich gerissen hat.
1004
- Heinrich II. gibt den
Auftrag, in Bamberg einen Dom zu bauen (obwohl Bamberg noch gar kein Bistum
ist).
1007,
November - In Frankfurt
tritt unter Leitung des Mainzer Erzbischofs Willigis eine kirchliche Synode mit
8 Erzbischöfen und 27 Bischöfen zusammen, auf der das neue Bistum Bamberg
konstituiert werden soll. König Heinrich II. setzt dessen Gründung mit List und
Tücke gegen den Widerstand des Würzburger Bischofs Heinrich durch. In der
Salvatorkirche von Frankfurt wird Bischof Willigis zum ersten Bischof von Bamberg
geweiht.
- Heinrich II. ist mit Kunigunde vermählt,
die ihn stets auf seinen Reisen begleitet.
1009,
März - Heinrich II.
weilt in Frankfurt.
1009,
Juli - Heinrich II.
weilt in Frankfurt.
1010,
Winter - Heinrich II.
feiert Weihnachten in Frankfurt.
1014,
Ende - König Heinrich
II. wird zum Kaiser gekrönt.
1016,
Oktober - In Frankfurt
findet unter Heinrich II. eine Reichsversammlung statt.
1017,
Winter - Heinrich II.
feiert zum letzten Mal Weihnachten in Frankfurt.
1018
- Kaiser Heinrich II.
reist von Bamberg über Würzburg nach Frankfurt.
1024,
13.Juli - Kaiser
Heinrich II. stirbt bei Göttingen in der Pfalz Grona und wird in Bamberg
beigesetzt. Da er und seine Gemahlin Kunigunde keine Nachkommen haben, stirbt
mit ihm das ottonisch-sächsische Königshaus aus.
Die
Salier
1024,
4.September - Die
deutschen Fürsten versammeln sich in dem Örtchen Kamba auf der rechten
Rheinseite (gegenüber von Oppenheim), um einen neuen König zu wählen.
1024,
8.September - Konrad
II., der Sohn des fränkischen Grafen Heinrich von Speyer aus dem Geschlecht der
Salier, wird auf Anraten von Erzbischof Aribo von Mainz im Alter von 34 Jahren
zum König gewählt. Konrad II. kann nicht lesen und schreiben und ist auch in
der Theologie nicht bewandert, was er aber durch einen starken Tatendrang und
Gerechtigkeitssinn ausgleicht. Er läßt den Kaiserdom zu Speyer errichten.
1026
- Heinrich III., der
Sohn von Konrad II. wird zum Thronfolger gewählt.
1027,
26.März - Konrad II.
wird in Rom zum Kaiser gekrönt und seine Gemahlin Gisela (eine Tochter des
Herzogs Hermann II. von Schwaben) zur Kaiserin.
1027,
September - Kaiser
Konrad II. beruft eine Synode nach Frankfurt ein, und 23 Bischöfe und 9 Äbte
folgen seinem Ruf. Es geht wie schon 1001 um das Kloster Gandersheim.
1028,
April - In Aachen wird
Heinrich III. zum König gekrönt.
1029,
Juni - In Begleitung
seiner Gemahlin Gisela und des gemeinsamen Sohnes Heinrich III. weilt Konrad
II. zum zweiten und letzten Mal in Frankfurt.
1039
- Kaiser Konrad II.
stirbt, und sein Sohn Heinrich III. übernimmt die Herrschaft über Deutschland,
Burgund und Italien.
1045,
Oktober - Heinrich III.
reist mit seinem Gefolge zur Königspfalz Tribur (von Ludwig dem Frommen
erbaut), einem Ort, der am Reichsforst Dreieich liegt, wo er eine
Reichsversammlung einberufen hat. Allerdings kommt er aufgrund einer schweren
Erkrankung nicht bis dorthin und muß in Frankfurt einkehren.
1045,
Oktober - Das erste
Kind (eine Tochter) von Königin Agnes, der Gemahlin von Heinrich III., wird
geboren.
1045,
25.November - Nach
seiner Genesung hält sich Heinrich III. wieder in Speyer auf.
1053
- Im Alter von drei
Jahren wird Heinrich IV., der Sohn von Heinrich III., in Tribur zum König
gewählt.
1066
- Der 16jährige
Heinrich IV. heiratet in Tribur Berta von Savoyen.
1069,
September/Oktober -
Heinrich IV. möchte sich gerne von seiner Gemahlin scheiden lassen und beruft
zu diesem Zweck eine Synode im kirchlich domonierten Mainz ein. Als er aber
hört, daß der päpstliche Legat Petrus Damianus ebenfalls sein Kommen angesagt
hat, verlegt er die Synode kurzerhand ins eher weltliche königliche Frankfurt.
Das Scheidungsgesuch wird trotzdem abgelehnt.
1074
- Kaiser Heinrich IV.
verleiht den Wormsern Zollfreiheit in Frankfurt - Indiz für die wachsende
Bedeutung Frankfurts als Handelsplatz. Dies impliziert, daß Frankfurt zumindest
seit dieser Zeit eine königliche Zollstätte ist und es höchstwahrscheinlich
dort auch einen Markt gibt.
1076,
16.Oktober - Der vom
Papst gebannte Heinrich IV. beruft einen Fürstentag in Tribur ein, auf dem ihm
von den Kirchenherren ein Ultimatum gestellt wird, das zu dem berühmten Gang
nach Canossa führt.
1077,
28. Januar - Papst
Gregor VII. hebt den Bann von Heinrich IV. auf.
1096
- Erste
Judenverfolgungen während der Regierungszeit von Heinrich IV.
1097
- Die 999 verstorbene
Kaiserin Adelheid wird aufgrund ihrer Förderung der Kirche von Papst Urban II.
heiliggesprochen. Der 16. Dezember ist ihr Namenstag.
1103
- Heinrich IV. nimmt
die Juden im Mainzer Landfrieden unter seinen persönlichen Schutz.
1109
- Heinrich V., Sohn von
Heinrich IV. und der letzte Herrscher aus dem Geschlecht der Salier, beruft
eine Reichsversammlung nach Frankfurt.
1112,
Oktober - Kaiser
Heinrich V. hält sich in Frankfurt auf, wo er die Zollbefreiung der Wormser
Bürger an königlichen Stätten (zu denn ja auch Frankfurt gehört) bestätigt.
1116,
September - In
Frankfurt findet in Kaiser Heinrichs Abwesenheit eine Fürstenversammlung statt.
1119
- In Tribur ruft
Heinrich V. einen Reichstag zusammen.
ca.
1120 - Ein großer Teil
der königlichen Pfalz fällt einer verheerenden Brandkatastrophe zum Opfer. Da sie
nun nicht mehr benötigt wird, reißt man den nicht betroffenen karolingischen
Wohntrakt ab.
1125,
23.Mai - Da sowohl
Friedrich I. von Staufen als auch dessen Sohn Friedrich II. (der
mütterlicherseits ein Enkel von Kaiser Heinrich IV. war) treue Anhänger der
Könige aus dem Saliergeschlecht waren, übergibt Heinrich V. im Angesicht seines
Todes die gesamten Güter des Hauses der Salier an Herzog Friedrich II. Mit
Heinrich V. stirbt der letzte Salier im Mannesstamm.
1125,
24.August - Der Sachse
Lothar III. von Supplinburg wird in Mainz zum Herrscher des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation gewählt.
- Friedrich II. und sein Bruder Konrad
verteidigen die ihnen zugefallenen salischen Güter, die Lothar III. gerne in
seinen Besitz gebracht hätte. Konrad wird von der staufischen Partei zum
Gegenkönig erhoben.
1134
- Konrads Gegner nehmen
nach dem Fall von Speyer und Nürnberg auch die schwäbische Stadt Ulm ein.
1135
- Herzog Friedrich II.
und Konrad unterwerfen sich Kaiser Lothar III. Konrad darf das Salische Hausgut
behalten.
1136
- Konrad begleitet
Kaiser Lothar III. auf dessen Italien-Heerzug, um ihn zu unterstützen.
1137,
4.Dezember - Kaiser
Lothar III. stirbt nach einer schweren Krankheit, nachdem er seinem
Schwiegersohn, dem Welfen Heinrich dem Stolzen (Herzog von Bayern), das
Herzogtum Sachsen und die Reichsinsignien übergeben hat. Zu diesen gehören:
Reichskrone, Reichsapfel, Reichsschwert, Reichskreuz, Heilige Lanze,
Reichsevangeliar, Stephansbursa, der Säbel Karls des Großen, der
Krönungsmantel, das Zeremonienschwert u.a.
Die Staufer
1138,
7.März - Da den Fürsten
und dem Papst Innozenz II. Heinrich der Stolze viel zu mächtig ist, enscheiden
sie sich in Koblenz für die Wahl Konrads III. von Staufen zum ersten
Stauferkönig.
1138,
13.März - Der
päpstliche Legat Dietwin krönt Konrad III. zum deutschen König.
- Heinrich der Stolze übergibt Konrad die
Reichsinsignien. Da er Konrad nicht anerkennt, wird er geächtet und sein
Herzogtum Sachsen Albrecht dem Bären (einem Askanier) übereignet, während
Leopold IV. von Österreich das Herzogtum Bayern erhielt. Er kämpft bis zulegt
gegen Albrecht um Sachsen.
1139,
20.Oktober - Tod von
Heinrich dem Stolzen in Quedlinburg. Sein Bruder Welf VI. setzt die Feindschaft
gegen die Staufer fort.
1140,
April - Konrad III.
beruft eine große Versammlung nach Frankfurt ein, wo er mit den aufständischen
Anhängern des verstorbenen Heinrich des Stolzen verhandeln will, die aber der
Einladung nicht Folge leisten. Dennoch trafen sich viele Würdenträger auf dem
Hoftag, der im Mai als beendet erklärt wurde.
1141,
Oktober - Tod des
Markgrafen von Österreich, Leopold IV. Heinrich II. von Babenburg, ein
Halbbruder des Königs Konrad III. übernimmt die Markgrafschaft von Österreich.
1142
- Fürstentag zu
Frankfurt: 'Frieden zu Frankfurt' Ausgleich zwischen Staufern und Welfen. Zu
diesem Hoftag kamen sehr viele Gäste, darunter Gertrud, die Witwe Heinrichs des
Stolzen (eine Tochter von Lothar III.) und ihr 13jähriger Sohn Heinrich (später
Heinrich der Löwe). Gertrud ehelicht auf diesem Treffen Heinrich II. von
Babenberg und besiegelt somit den Frieden zwischen Welfen und Staufern. Das
Herzogtum Sachsen wird Gertruds Sohn Heinrich zugesprochen, während Bayern an
Heinrich II. von Babenberg fällt. Albrecht der Bär findet den Verlust Sachsens
nicht so toll, wendet sich dann aber seinen Eroberungszügen im Osten zu und
erringt die Mark Brandenburg.
1142,
September - König
Konrad III. setzt in Frankfurt auf Bitte der päpstlichen Legaten, der Kardinäle
Gregor und Dietwin aus Rom, den Mainzer Dompropstes Heinrich zum Erzbischof von
Mainz ein.
- Frankfurt entwickelt sich immer mehr zum
bevorzugten Tagungsort von Synoden, Reichs- und Hoftagen u.a.
1146,
Ende November - Der
französische Abt Bernhard von Clairvaux, der von Papst Eugen III. beauftragt
worden ist, einen zweiten Kreuzzug vorzubereiten, begibt sich auf den Weg nach
Frankfurt, um Konrad III. dafür zu gewinnen. Der König ist nicht begeistert
davon. Auf seinen Predigten in Frankfurt übt der später als Heiliger verehrte
Abt allerlei Wundertaten an Siechen, Taubstummen und Blinden aus.
1146,
um Weihnachten -
Bernhard versucht erneut, Konrad zur Teilnahme am Kreuzzug zu überreden. Unter
dem Eindruch der Predigten Bernhards von Clairvaux (am 27.12.1146 in Speyer)
läßt sich Konrad nun doch zum Kreuzzug überreden. Unter den Anwesenden ist der
Neffe Konrads III., der Sohn des schwäbischen Herzogs Friedrich II., den wir
heute als König und Kaiser Friedrich Barbarossa kennen, der sich auch zur
Teilnahme am Kreuzzug entschließt.
1147,
März - Reichstag zu
Frankfurt: Um in Ruhe auf den Kreuzzug gehen zu können, läßt König Konrad III.
einen allgemeinen Reichsfrieden verkünden und seinen zehnjährigen Sohn Heinrich
zum König wählen (die zweite Königswahl in Frankfurt). Er wird der
Vormundschaft des Erzbischofs von Mainz unterstellt. Bernhard von Clairvaux ist
noch einmal von Frankreich nach Frankfurt gereist und erteilt den sächsischen
Fürsten die Erlaubnis, eine Heerfahrt gegen die heidnischen Wenden zu
unternehmen, auf der sie die gleichen Rechte haben, wie die Kreuzzügler, die
das heilige Land befreien wollen.
1147,
Ende März - Mit Ende
des Reichtags reist der Hof weiter nach Aachen, wo Konrads Sohn Heinrich zum
deutschen König gekrönt wird.
1147,
Mai - König Konrad III.
bricht mit dem 30 000 Mann starken deutschen Kreuzfahrerheer von Regensburg auf
und zieht über die Donau, durch Ungarn, über Konstantinopel nach Kleinasien.
Der Kreuzzug entwickelt sich zum Desaster.
1149,
August - Konrad III.
kehrt nach Frankfurt zurück. Er hat sich unterwegs eine Malariainfektion
eingefangen und ist auch von den Strapazen des Kreuzzugs schwer gezeichnet. An
Mariä Himmelfahrt eröffnet er seine letzte Reichsversammlung in Frankfurt. Zu
allem Unglück ist der Streit mit den Welfen wieder ausgebrochen.
1150
- Heinrich, der Sohn
von Konrad III. stirbt im Alter von nur 13 Jahren.
- Die Frankfurter Messe wird zum ersten Mal
namentlich erwähnt (im 'Eben Ha Eser' - 'Stein der Hilfe' des Mainzer Rabbi
Elieser Ben Nathan).
1152
- Konrad III. stirbt in
Frankfurt. Während seiner Herrschaft wird Frankfurt rechtlich zur Stadt, obwohl
leider keine Urkunde über die Stadtgründung vorliegt.