725 Jahre Schlierbach |
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Im Dezember 2002 erschienen... | ISBN - Nr: 3-9804078-3-7 | |
Preis: 16 € | ||
725
Jahre Schlierbach
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Geschichte eines
Ortes am Fuß des Vogelsberges
Nähere
Informationen über die Geschichte des Ortes, seine Entwicklung, geologische
Gegebenheiten, das Handwerk, die Geschichte der Vogelsberger Südbahn und
viele weitere interessante Begebenheiten um Schlierbach enthält ein mit
vielen historischen Fotografien versehenes und 256 Seiten umfassendes Buch
des Museums- und Geschichtsvereins
Brachttal. Zu erhalten
über: Ó Joachim Volz, Udenhain
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Wichtige
Daten aus der Geschichte:
1276 |
Erste
Erwähnung Schlierbachs am 11. August
1276, als Kaiser Rudolf I. von Habsburg dem Grafen von Weilnau für seine
Burgmannen- Dienste an der Burg Gelnhausen
dankt. |
1460 |
Bau
der Schlierbacher Kirche |
1634 |
Durchzug
von Kroaten während des 30 jährigen Krieges |
1656 |
Wiederaufbau
der im Krieg beschädigten Kirche |
1813 |
Französische
Soldaten ziehen auf dem Rückzug plündern durch Schlierbach |
1832 |
Die
Wächtersbacher Steingutfabrik wird gegründet |
1865 |
Erweiterung
der Schlierbacher Kirche zum heutigen Ausmaß |
1875 |
Gründung
der „Freiwilligen Feuerwehr Schlierbach“ |
1877 |
Erste
Poststelle in Schlierbach |
1882 |
Gründung
des „Turnvereines Schlierbach“ |
1898 |
Einweihung
der „Vogelsberger Südbahn“ |
1900 |
Beginn
der Wirkungszeit von Christian Neureuther in der Keramikfabrik ... bis
1925 („Wächtersbacher Jugendstil“) |
1945 |
Ostern:
Einmarsch der Amerikanischen Truppen |
1959 |
Weihung
der katholischen Kirche |
1967 |
Stillegung
der „Vogelsberger Südbahn“ |
1970
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Gründung
der Gemeinde Brachttal |
1974 |
Die
Gemeinde Brachttal besteht mit 6 Ortsteilen in ihrer heutigen Gestalt |
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„Die
Schlierbacher Urkunde vom 11.
August 1276“
die im Volltext übersetzte Urkunde berichtet von Kaiser Rudolf der dem Grafen
von Weilnau für seine Burgmannen- Dienste an der Burg Gelnhausen dankt
"..
item in Slierbach trium librarum reditus,.."
Dr. Klaus-Peter DECKER beschreibt das geschichtliche Umfeld zur Zeit der Ersterwähnung
und den Anfängen Schlierbachs
Folkersrod Das Schlierbacher Alte
Dorf hat einen Namen.
Manfred STEINBERGER der leider das Erscheinen „seines“ Buches nicht
mehr erleben konnte, hat in mühevoller Kleinarbeit die Geschichte um das
sagenhafte Alte Schlierbacher Dorf gelüftet. Der Ort Folkersrod ist tatsächlich
historisch überliefert und hatte seine Blüte in der aufsteigenden
Eisenproduktion um 1550.
Die
Schlierbacher Familien vom Mittelalter zur Neuzeit
Manfred
STEINBERGER hat aus den überlieferten Urkunden des Mittelalters und der
Kirchenarchive die Namen und Personen der Schlierbacher Familien
zusammengetragen. Über 120 Familiennamen tauchen in den Urkunden auf, jede
Nennung ist verzeichnet.
Eisengewinnung
und Eisenverarbeitung im Brachttal
Dr. Jürgen ACKERMANN schildert die Geschichte der Eisenherstellung und
konzentriert sich dabei auf die Schmieden des Brachttales, die von der
Erstnennung von Brahtaha 780 über die Waldschmieden bis hin zum Eisenhammmer
bei Neuenschmidten reichen.
Die
Tumulte von 1830 in Wächtersbach und im "Schlierbacher Grund"
Dr. Jürgen ACKERMANN beschreibt die gesellschaftlichen Umstände, die zu den
vorgenannten revolutionären Tumulten führten. Sie stehen in engem Zusammenhang
mit der wirtschaftlichen Situation der Bevölkerung und der Fürstenhäuser. In
gewisser Weise stellten diese Unruhen die Weichen für die Entstehung der
Steingutproduktion im Brachttal.
Schlierbach
und sein "weißes Gold" - Die Anfänge der Wächtersbacher
Steingutfabrik
Dr.
Klaus-Peter DECKER zeigt den Weg der Keramikfabrik von den Tonfunden des Jahres
1829 im Schlierbacher Forst bis hin zur Blüte kurz vor der Jahrhundertwende.
Schlierbacher
Steingut
Karl KÄDING, pensionierter Forstbeamter und ein profunder Kenner der
Wächtersbacher Keramik schildert hier die Entwicklung Firma und der Produktion.
Not-
und Inflationsgeld aus Schlierbach
Adolf ZILCH
Aus
der Erdgeschichte des Brachttals
Gerhard JAHN
Die
Schlierbacher Flurnamen
Manfred STEINBERGER
Extract
aller bäuerlichen Güter in der
Schlierbacher Terminey Heinrich
P. GÖBEL
Die
evangelische Kirche in Schlierbach
Martin SCHÄFER
Die
katholische Kirche in Schlierbach Erich
NEIDHARDT
Aus
der Geschichte der Schule Hauptlehrer
A. AMEND
Die
Vogelsberger Südbahn Joachim VOLZ
Die
Verschwisterungzwischen Laronxe - Warzée - Schlierbach Helmut WEGNER
Und viele, viele Bilder.....
Hier eine Leseprobe:
Schlierbach
1276 2001
wasche Deine Hände und fasse das Buch so an: wende die Blätter behutsam, halte den Finger weit ab von den Buchstaben. Denn der, der nicht schreiben kann, glaubt, dass dies keine Arbeit sei. O wie schwer ist das Schreiben: es macht die Augen schwer, quetscht die Eingeweide und gereicht allen Gliedern zur Qual. Drei Finger schreiben, der ganze Körper arbeitet. Denn so, wie der Seemann sich danach sehnt, in den heimatlichen Hafen zu gelangen, so sehnt sich der Schreiber nach der letzten Zeile. |
Aus: Monumenta Germaniae Historica. Leges (Gesetze) III, S.589. Die Anweisung zur ehrfurchtsvollen Benutzung des Buches schrieb ein mittelalterlicher Schreiber unter seine handschriftliche Vervielfältigung des burgundischen Volksrechts Lex Romana Burgundionum. Die Handschrift mit den hier zitierten Verhaltensregeln stammt aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. |
Herausgeber:
Museums- und Geschichtsverein Brachttal
© 2002
Wir danken allen,
die zum Gelingen dieses
Buches beigetragen haben.
Impressum:
Redaktion: ....................................... Joachim Volz, Erich Neidhardt und Manfred Steinberger
Umschlag, Textauswahl,Layout und Satz: ............................ Manfred Steinberger
Logo: ................................................ Christine Gunia
Bild- und Fotoauswahl,
Fotoreproduktionen: ..................... Joachim Volz
und Erich NEIDHARDT
Druck: ............................Fa. Leis Spielberg.
Auflage: ...........................................1000 Exemplare
Alle Rechte vorbehalten:
© Museums- und Geschichtsverein Brachttal e.V.
Brachttal - Schlierbach 2002
725 Jahre
Schlierbach,
das Buch !
Schlierbach wurde zum ersten Mal vor 725 Jahren erwähnt. Dieses Jubiläum gilt es zu feiern, und zwar auf den Tag genau am 11. 8. Dieses Jubiläum sollte uns aber auch Anlass geben, über das Vergangene Rückschau zu halten. Eine gute Gelegenheit, die Geschichte Schlierbachs etwas näher zu betrachten. Dies ist die selbstgewählte Aufgabe eines Geschichtsvereins.
Die Herausgabe eines so umfangreichen Buches ist ein aufwendiges Unterfangen, das viel Engagement von den Autoren fordert. Einen herzlichen Dank hier insbesondere an die Autoren, die auch aus den benachbarten Vereinen kommen, sich in den Dienst der Sache zu stellen.
Besonders wichtig ist jemand der den Überblick hat, die Artikel zusammenträgt und in eine entsprechende Form bringt. Diese Aufgabe hat Manfred Steinberger übernommen. Ihm ist es zu verdanken, dass dieses Gesamtwerk entstanden ist. Neben eigener Artikel hat er die Schriftleitung übernommen und hat dieses Buch zusammengestellt. Diese Leistung verdient besondere Anerkennung.
Der Museums- und Geschichtsverein hofft, dass dieses Buch oft gelesen wird. Nicht nur von denjenigen, die sich sowieso mit der Ortsgeschichte befassen, sondern auch von Leuten, die bisher noch keinen Zugang zu solchen Themen hatten. Sicher kann man hier einiges über das Dorf Schlierbach und die Region lernen und erfahren.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!
Erich Neidhardt
1. Vors. des Museums- und Geschichtsvereins Brachttal
Originalurkunde vom 11.8.1276 in der Schlierbach erstmals erwähnt wurde.
Aus dem Hessischen Staatsarchiv Marburg. Foto: Sandra Steinberger.
Rudolf von Gottes Gnaden römischer König und immer Mehrer des Reiches. Wir wollen, dass allen, die die vorliegende Urkunde sehen werden bekannt ist, dass wir dem edlen Herrn Heinrich Graf von Weilnau, dem wir wegen der hervorragenden Verdienste seiner Tüchtigkeit unsere gnädige Gunst erweisen, 100 Mark Silber für den Burgmannendienst, den er in unserer Burg Gelnhausen ableisten soll, zu geben versprechen. Um diese 100 Mark aufzubringen verpfänden wir dem Grafen die Einkünfte von 6 Pfund aus unserem Zoll Gelnhausen, 3 ½ Pfund aus Vonhausen, die Einkünfte in Höhe von 3 Pfund aus Schlierbach und ebenso aus dem Amt Bindsachsen. Ebenso bezahlt unser Amtmann aus dem Amt Wolferborn, der dort Dienst tut, ihm 2 Pfund und jährlich 30 Malter Hafer. Die oben genannten Einkünfte soll der Graf so lange erhalten, bis ihm oder seinen Nachfolgern die 100 Mark von uns oder unseren Nachfolgern bezahlt worden sind. Nach vollständiger Bezahlung aber sollen der Graf oder seine Nachfolger diese 100 Mark zum Kauf von Grundbesitz nahe bei der Burg Gelnhausen anlegen und diesen für den Burgmannendienst besitzen. Zum Beweis dafür ließen wir diese Urkunde mit dem Siegel unserer Majestät bekräftigen. Ausgestellt in Worms, am 11. August, im 4. Indiktionsjahr, im Jahre 1276, im 3. Jahr unserer Herrschaft.
Übertragung ins Deutsche von Reiner Niessen. Aus: Museumsinformation 3.
Brachttal-Museum in Spielberg. Museums- und Geschichtsverein Brachttal 1995.